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Glückssträhne
ein SPIEL für 5000 Stadtbewohner,
ein STÜCK für 5 Schauspieler
und 100 Komparsen, ein FILM über
20 Glückssucher in 10 deutsch-sprachigen STÄDTEN
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»So glücklich
wie ich, gibt es keinen Menschen unter der Sonne, rief er aus. Mit leichtem
Herzen und frei von aller Last sprang er nun fort ...« (Grimm)
Premiere 27. Mai 2006 im Schauspiel
Leipzig im Rahmen des Theater-Sport-Spektakels
HELDEN 06
Projekt GLÜCKSSTRÄHNE ist ein umfassend angelegtes Theater- und
Dokumentarfilmprojekt unter Leitung der Berliner Künstlergruppe drame und
der Filmakademie Baden Württemberg zum Thema GLÜCK.
GLÜCKSSTRÄHNE widmet sich der Sammlung und künstlerischen Darstellung
persönlicher Glücks-geschichten von Menschen, die in großstädtischen
Ballungszentren leben.
GLÜCKSSTRÄHNE nimmt Bezug auf das jedem bekannte Grimmsche Märchen
»Hans im Glück« insbesondere auf den Schlusssatz: »So
glücklich wie ich, gibt es keinen Menschen unter der Sonne, rief er aus. Mit leichtem Herzen
und frei von aller Last sprang er nun fort ...« (Grimm)
Vor dem Hintergrund dieses Zitats beobachtet GLÜCKSSTRÄHNE die Glücksfähigkeit
unserer Nach-Postmodernen-Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die geprägt ist
durch globale Mobilität und einer allgemeinen Verunsicherung, durch Verknappung
der Ressource Mensch auf dem Arbeitsmarkt und gleichzeitig steigender Renditen
bei Großunternehmen, durch zunehmende sozialen Armut und einer anstehenden Übertragung
einer Erbmasse von 2 Billionen Euro auf nachkommende Generationen, durch eine
unübersehbare Vielfalt an Lebensentwürfen in einer offenen Gesellschaft
bei gleichzeitigem Verschwinden ihrer solidarischen Kräfte.
Wie steht es um das persönliche GLÜCK? Wie hört sich das unbeschwerte
Glück aus Grimms Märchen heute an, und wie können wir es vernehmen
und vernehmbar machen? GLÜCKSSTRÄHNE folgt bei seiner Recherche diesen
Fragen und ist dabei dem Zufallsprinzip unterworfen, wie das für Glücksspiele
in der Regel der Fall ist. GLÜCKSSTRÄHNE recherchiert Glücksgeschichten
nach einem einfachen, flächendeckenden Glückswürfelspiel.
GLÜCKSSTRÄHNE folgt
keiner allgemeinen Glücksvorstellung bzw. -definition. Sie basiert
ausschließlich auf der Tatsache, dass es nicht dasselbe Glück
für jeden gibt und dement-sprechend unterschiedlichste und konkurrierende
Glücksvorstellungen nebeneinander existieren.
GLÜCKSSTRÄHNE folgt einem gemeinsamen Anliegen in zwei unterschiedlichen,
sich gegenseitig inspirierenden künstlerischen Ausdrucksformen: Theater
und Film.
Darsteller/innen: Mitglieder aus dem Schauspielensemble
des Schauspiels Leipzig
Regie: Johannes von Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Musikalische Leitung: Gereon Müller
Kamera: Armin Franzen, Roland Lang, Rainer Lipski (Filmakademie BW) und Ralf
Hauenschild (Kameramann Leipzig).
Künstlerische Leitung:
drame Berlin, Filmakademie Baden-Württemberg
Ko-Produktion 2006: Schauspiel Leipzig und drame Berlin
Koproduktionspartner 2005 bis 2010:
in 2005 Schauspiel Stuttgart
in 2006 Schauspiel Leipzig
in 2007 Thalia Theater Hamburg (angefragt)
in 2007 Volksbühne Berlin (angefragt)
in 2008 Schauspiel Bochum (angefragt)
in 2008 Schauspiel Frankfurt (angefragt)
in 2009 Kammerspiele München
in 2009 Schauspiel Zürich
in 2010 Schauspiel Basel
in 2010 Volkstheater Wien
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Refugee Go Home
von Jean-Frédéric Paix
(Frankreich)
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Refugee Go Home – Menschen fliehen. Menschen
auf der Suche nach einem nicht näher bestimmten Ort, einem neuen
Zuhause. Menschen bewegen sich als eine unkenntliche Masse, ein langer
Zug, der durch Ortschaften, Trümmerfelder, Landschaften und Jahreszeiten
treibt. Schemenhaft entstehen assoziative Landschaften von Krieg, Zerstörung,
Flucht, Suche nach Heimat. Heimat verkörpert Sehnsucht. Diese Sehnsucht
nach einem Zuhause entläßt die Figuren als getriebene, ortlose
Menschen, deren Gemeinsamkeit in einer Frage liegt: Wo ist meine Heimat?
Tacheles Berlin – Theaterstück,
04. bis 12. Juni 2005
Mit: Edelgard Hansen, Andrea Hermann, Susanne
Worch, Justus Carrière, Yann Grouhel, Christoph Krix, Andreas Schwankl
Regie: Johannes von Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Bühne: Michel von Matuschka
Kostüm: Xenia Buchmann
Musikalische Leitung: Michael Betzner
Licht: Urs Hildbrand
Ton: Afrim Parduzi
Regieassistenz: Anne-Pascale Deliou
Hospitanz: Melanie Mengel, Andonia Gischina
Produktion: drame berlin
Förderer: AF-Kulturstiftung, Deutsch-Französischen
Kulturstiftung, Fond Darstellender Künste e.V.
Medienpartner: Theater der Zeit, Die Deutsche
Bühne, Zitty, Die Tageszeitung, Freitag, EXBERLINER |
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Ohne Worte 21.4
von Jean-Frédéric Paix
(Frankreich)
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Ohne Worte 21.4 beschreibt den Siegeszug von Sprache,
der sich in der Durchdringung aller Lebensbereiche zeigt, und ihr Scheitern
angesichts ihres inflationären Gebrauchs in einer medial gesteuerten
und durchsetzten Informationsgesellschaft. Ohne Worte 21.4 wehrt sich
gegen den überbordenden Wortschwall, den die Kommunikationsgesell-schaft
täglich ausspuckt und unter dessen Last Sprache sich abnutzt und
zunehmend verschwindet. Durch die Aneinanderkettung von Superlativen,
die permanente Wiederholung, den vielfachen Gebrauch von Steigerungen,
Schlagworten und Fachterminologie will Sprache zunehmend weniger informieren,
vielmehr überwältigen. Unmerklich wandelt sich Kommunikation
in Indoktrination. In Ohne Worte 21.4 entfaltet sich Sprache als ein subtiles
Wirkungsmittel. Je unbewusster und selbstverständlicher der Einzelne
sich der Sprache überlässt, desto mehr bestimmt sie dessen Denken
und Fühlen, durchdringt sie sein Wesen.
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Inszenierung,
01. Juni 2004
Mit: Edelgard Hansen, Ellen Schieß,
Romanus Fuhrmann, Andreas Schwankl und 100 Komparsen
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Bühne: Friedemann Felger, Johannes v.
Westphalen
Produktion: drame Berlin
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Gefangen im Schrott
von Fernando Bonassi (Brasilien)
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Gefangen im Schrott entwickelt sich als dialoghafte
Anrufung eines weiblichen Dreigestirns (Mutter – Partnerin - Jungfrau
Maria), das als Referenz für das Verlorene (Identität –
Liebe - Spiritualität) vergeblich heraufbeschworen wird und abwesend
bleibt. Der Protagonist ist eingezwängt im Wrack seines verunglückten
Autos. Präsent ist allein der zerstörte Körper, der seine
zersplitterte Identität widerspiegelt. Die Suche nach Einheit scheitert,
die unter Schmerzen ausgehauchten Fragen verhallen unbeantwortet. Das
Stück ist in seiner bedrückenden poetischen Rhythmik ein sprachlicher
Spiegel für eine auswegslose Situation, in der sich das Individuum
an der Schwelle zum neuen Jahrtausend vorfindet.
Fernando Bonassi, 1962 in Moóca - einem Arbeiterviertel von São
Paulo - geboren, studierte Film und Kunst an der Universidade de São
Paulo. In dieser Zeit machte er Bekanntschaft mit Jean-Claude Bernardet,
Tata Amaral und Beto Brant, mit denen er in der Folge an verschiedenen
Projekten zusammen arbeitete. Fernando Bonassi gibt seinem Talent weiten
Raum: er schreibt Drehbücher, Theaterstücke, Gedichte, Erzählungen,
Romane sowie Lyrik, die das Leben der Marginalisierten in der brasilianischen
Megalopolis grell und hart ausleuchten. Er arbeitet für Film, Fernsehen,
Theater und als Journalist. 1997/98 lebte Fernando Bonassi ein Jahr lang
als Stipendiat des Künstlerprogramms des DAAD in Berlin. In Deutschland
wurde er bekannt durch sein Stück „Apocalipse 1,11“,
das vom Teatro da Vertigem aus São Paulo beim „Theater der
Welt 2002“ als Eröffnungsstück aufgeführt wurde und
ein Höhepunkt des Festivals war.
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische
Lesung, 10. Mai 2004
Mit: Justus Carrière, Andreas Schwankl,
Crisjan Zöllner
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Kaja Krajnik
Bühne: Johannes v. Westphalen
Produktion: drame Berlin
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Nachtgefangen
von Michel Azama (Frankreich)
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Eine anbrechende Nacht vereint vier vereinzelte
Menschen, eine Frau und drei Männer, in ihrer ausweglosen Suche nach
Liebe und gelingendem Leben. Wie die Nacht das Tageslicht allmählich
mit Dunkelheit umhüllt, legt sich um die Nachtgespräche der
vier ein Schleier der Finsternis, in dem jede Aussicht auf Licht und damit
auf Leben und Liebe erlischt. Auch noch der kleinste Funke Hoffnung in
Gestalt eines Babys, auf das sich alle Lebens- und Liebessehnsüchte
der Nachtgestalten vereinen, degeneriert zum Spielball skrupelloser Machtgelüste
und Neidgefühle, die selbst den Tot des Kindes in Kauf nehmen. Zu
guter letzt gibt es nur für das Baby einen Ausweg aus dieser Nacht
in eine andere: sein Verkauf an einen wohlbetuchten Geschäftsmann
zum Zweck des Überlebens. Menschlichkeit erweist sich hier als finstere
Tat, die in der Nacht verharrt. Ein Morgengrauen gibt es nicht.
Michel Azama, 1947 in Katalonien geboren, ist, wie er selbst sagt in drei
Sprachen zu Hause: Französisch, Katalanisch, Spanisch. Die Spuren
hiervon finden sich in seiner Schreibe wieder. Nach seinem Studium der
Literaturwissenschaften geht er nach Paris um Schauspieler zu werden.
Er hat Unterricht bei Simon und Jacques Lecoq. Bald darauf erkennt er
seine Affinität zum dramatischen Schreiben. In zwanzig Jahren schreibt
er über zwanzig Stücke. Seine ganzen Stücke sind von Freien
Theatern, wie auch von staatlichen Häusern gespielt worden. Azamas
episches wie lyrisches Theater, in dem die Dichtung eng mit der Brutalität
verknüpft ist und immer stört, will ein entschieden zeitgenössisches
Theater sein. Es schöpft dabei aus unterschiedlichen Quellen: der
eigenen Biographie, der Geschichte oder dem Alltagsgeschehen. Symptomatisch
für sein Werk (auch wenn das Wort „Werk“ für den
Autor ein absolutes Unwort ist) kann folgendes Zitat von ihm gelten: „Das
Theater hat immer mit dem Politischen zu tun: es ist der Ort wo die Gemeinschaft
sich über ihre eigene Beschaffenheit, Legitimität, Stärke
und Schwäche befragt.“
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische
Lesung, 19. April 2004
Mit: Ellen Schieß, Frank Brückner,
Stephan Korves, Andreas Schwankl
Regie: Friedemann Felger
Dramaturgie: Johannes v. Westphalen
Bühne: Friedemann Felger, Johannes v.
Westphalen
Produktion: drame Berlin
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Being at home with Claude
von René-Daniel Dubois (Kanada)
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Ein Verhör. Der Tatbestand: Ein Mord. Er,
ein junger Stricher, stellt sich der Polizei als Mörder. Außer
dem Mord ist nichts aus ihm herauszubekommen, kein Name, kein Motiv. Die
Logik und Psychologie des kriminalistischen Zugriffs versagen. Für
den Inspektor bleibt ER unerreichbar. Das Verhör avanciert zu einem
Bild der totalen Verständnislosigkeit zwischen Vollzugsbeamten und
Täter, zwischen Norm und Abnorm, zwischen Ordnung und Chaos. Im Stricher
manifestiert sich das Subversive, weil er außerhalb der bestehenden
Ordnung liegt, nicht einholbar und damit eine Bedrohung ist. Als Mörder
ist er der Fremde.
René-Daniel Dubois, geboren am 20. Juli 1955 in Montréal,
studierte Schauspiel an der dortigen Ecole Nationale de Théâtre
de Canada und am Institut Alain Knapp in Paris. Er arbeitet v. a. in Kanada
als Autor und Übersetzer, Regisseur und Schauspieler. Zudem ist er
als Dozent für szenisches Schreiben tätig. Zu seinen zahlreichen
Veröffentlichungen gehören neben Theaterstücken und Texten
für Film und Rundfunk auch Erzählungen, Artikel und Übersetzungen.
1984 erhielt Dubois den Prix du Gouverneur général du Canada
für sein Stück „Ne blâmez jamais les bédouins“.
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Halbinszenierung,
16. Feb. 2004
Mit: Romanus Fuhrmann, Stephan Korves, Sebastian
Urzendowsky
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Bühne: Friedemann Felger, Johannes v.
Westphalen
Übersetzung: Johannes v. Westphalen
Produktion: drame Berlin
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Superhelden des Global
Village
von Luis Mario Moncada (Mexiko)
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Wie beim Zappen durchs TV-Programm springt der
Blick des Zuschauers zwischen unterschiedlichen Szenarien auf der Bühne
hin und her. Sie zeigen vergangene Idole aus Sport, Musik und Politik
samt ihrer Fan-Gemeinde: Ein wegen Vergewaltigung angeklagter Boxer, dessen
nächsten Kampf sich einige Kumpel im Fernsehen anschauen wollen.
Ein Rechtsanwalt, der die Klägerin Desiree mit zweifelhaften Mitteln
dazu bringt, von ihren Forderungen abzulassen. Der Bassgitarrist Sid auf
dem Weg in den Selbstmord mit seiner Freundin Nancy. Im Hintergrund eine
Punkparty, während Fidel und Ernesto in Erinnerung an begangene Heldentaten
schwelgen und ehemalige Anhänger sich um Dominogewinne genauso ernsthaft
streiten wie um Politik. Die scheinbar willkürlichen Berührungen
der Szenarien führen zu skurrilen Begegnungen. „Superhelden
des Global Village“ ist ein radikaler Abgesang auf Idole und deren
Ruhm.
Luis Mario Moncada, geb. 1963 in Hermosilla/Mexiko, ist vornehmlich als
Autor und Dramaturg, aber auch als Schauspieler und Theaterwissenschaftler
tätig. Seine Schauspielarbeit, in die er auch Multimedia-Ansätze
einfließen lässt, entwickelte er in Richtung experimentelles
Theater. Mit mehreren Auszeichnungen und nationalen Preisen in den Bereichen
Neues Theater, Literatur und Dramaturgie gehört er zu den Protagonisten
des zeitgenössischen Theaters in Mexiko.
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Halbinszenierung,
08. Dez. 2003
Mit: Anna Stieblich, Andreas Bisowski, Torsten
Buchsteiner, Martin Clausen, Micha Krabbe, Roman Leitner, Henry Meyer,
Martin Ontrop, Thomas Scharff, Axel Werner, Lovis Willenberg (DJ)
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Bühne: Friedemann Felger, Johannes v.
Westphalen
Produktion: drame Berlin
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Zéphira. Die
Füße im Staub!
von Virginie Thirion (Belgien)
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Zéphira ist die Geschichte einer modernen
Medea-Figur. Sie stammt aus Afrika, sie lebt in Europa, sie hat keine
Papiere, sie arbeitet schwarz, sie ist Mutter von zwei Kindern. Sie ist
voller Lebensenergie mit dem Mann an ihrer Seite, den sie Désir
nennt. Wenn sich Désir, ihre Lebensfreude und das Glück ihres
Herzens in Désert – eine stille tote Wüste – verwandelt,
verwandelt sich auch Zéphira: Sie holt die Ernte ihrer Liebe ein.
Drei Frauen nehmen stellvertretend das Schicksal Zéphiras’
an. Sie entwerfen ein Kaleidoskop dieser Figur: drei verschiedene Perspektiven
auf einen Lebensweg; drei verschiedene Arten der Berichterstattung des
Schicksals einer Fremden.
Virginie Thirion arbeitet wechselweise als Schauspielerin, Autorin, Regisseurin.
Ihre dramatischen Arbeiten sind durchgängig aus den gesellschaftlichen
Kontexten unserer Lebenswirklichkeit inspiriert und entwerfen ein artifizielles
Gesellschaftsportrait. Nach der Veranstaltung findet ein Gespräch
mit der Autorin statt.
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische
Lesung, 27. Okt. 2003
Mit: Joanne Gläsel, Ghada Hammoudah,
Kirsten Hartung, Lovis Willenberg (DJ)
Sophiensaele Berlin – Inszenierung,
29. Jan. 2004
Mit: Joanne Gläsel, Ghada Hammoudah,
Kirsten Hartung, Lovis Willenberg (DJ)
Kleistforum Frankfurt/Od. – Inszenierung,
29. Juni 04
Mit: Maria Brendel, Tina Hoppe, Ellen Schieß,
Lovis Willenberg (DJ)
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Bühne: Friedemann Felger, Johannes v.
Westphalen
Produktion: drame Berlin
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Der Paradiesgarten
von Jesús González Dávila
(Mexiko)
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Schauplatz der Handlung ist die Millionenmetropole
Mexico Stadt. Ein Moloch der Verschmutzung, der Aggression, des betörenden
Lärms und der permanenten Vibration. Ein modernes Babel. Zwei junge
Leute, Luisa und Leopoldo, wollen ihr entfliehen. Eine Nacht müssen
sie noch ausharren. In einem schäbigen Hotel finden sie ein Zimmer.
Ihr letztes Refugium vor dem ersehnten Ausbruch in die Freiheit. Doch
die Stadt entlässt ihre Kinder nicht. Die billige Absteige mutiert
zum „Garten des Grauens“. Luisa überlebt die Nacht nicht.
Und Leopoldos Wahn, der sie in den Tod treibt, entlässt den Betrachter
am Ende in eine merkwürdige Unsicherheit, ob das behauptete Geschehen
nicht bloße Wahnvorstellung ist.
Jesús González Dávila (1940-2000) arbeitete vornehmlich
als Autor, aber auch als Schauspieler und Regisseur. Seine dramatischen
Arbeiten waren leitmotivisch von dem Ansatz geprägt, ein Theater
zu suchen, das aufgrund der Wahrheit rau ist, das unbequem ist, weil es
realistisch ist; ein Theater am Rande; abseits …
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische
Lesung, 27. Okt. 2003
Mit: Judica Albrecht, Ellen Schieß,
Johanna Schütze, Martin Ontrop, Alexander Sternberg
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Bühne: Friedemann Felger, Johannes v.
Westphalen
Kamera: Chris Kremberg
Produktion: drame Berlin
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Sag meiner Tochter ich
fahr in Urlaub
von Denise Chalem (Frankreich)
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Im Kreislauf des Todes.
In einer Zelle treffen zwei Frauen aufeinander; außerhalb der Gefängnismauern
wären sie sich nie begegnet. Verschlossenheit und Misstrauen dem
Anderen gegenüber markieren ihr Verhältnis und kennzeichnen
zugleich das Leben im Gefängnis. Diesem Diktum unterliegt ihre Beziehung.
Absolute Gleichgültigkeit wandelt sich über harte Konfrontation
in ambivalente Freundschaft. Wobei im Augenblick der größten
Nähe die äußerste Distanz offenbar wird: der Tod. Entsprechend
agieren die Frauen vor allem in der Domäne ihrer Handlungen, des
nicht Gesagten und des Schweigens.
Im hermetischen System des Gefängnisses entzieht sich die Zeit der
alltäglichen Gesetzmäßigkeit einer chronologisch ablaufenden
Außenwelt. In der abgeschlossenen Innenwelt des Zellenlebens entsteht
ein ausgedehntes Kontinuum, in dem Individualität, Identität,
Liebe, Erinnerung und Tod vom Stigma der Beschleunigung befreit eine der
Zeit enthobene Form des Daseins entstehen lassen, in der Tod und Leben
changieren.
Denise Chalem ist nicht nur als Schauspielerin im Theater und Film bekannt,
sondern ebenso als Dramatikerin. Für ihre Arbeit als Autorin wurde
sie mit Prix Arletty und dem Prix des talents nouveaux SACD ausgezeichnet.
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische
Lesung, 15. Sept. 2003
Mit: Cornelia Heyse, Franziska Hayner, Luzia
Schelling, Wolf Dieter Panse
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Bühne: Friedemann Felger, Johannes v.
Westphalen
Produktion: drame Berlin
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Der Bademeister
von Jacques-Pierre Amette (Frankreich)
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In „Der Bademeister“ erzählt Jacques-Pierre
Amette die Geschichte von zwei Brüdern, Nicolas und Robert, die sich
nach langer Zeit im Haus ihrer Eltern wiedertreffen. Nicolas, der ältere,
ist verheiratet und hat sich im Ausland eine neue Existenz aufgebaut.
Der jüngere Bruder Robert lebt allein im Haus der Eltern, das er
dem Zerfall überlässt.
Der Besuch Nicolas scheint den Zusammenhalt der Familie wieder stärken
zu wollen. Das Zusammensein der Brüder entwickelt sich jedoch zum
Zweikampf, in dessen Verlauf alte Rechnungen beglichen werden und sich
die wahren Absichten der Brüder offenbaren: Nicolas will Robert aus
dem Haus der Eltern vertreiben. Robert möchte das Haus der Eltern
verfallen lassen – so wie die Familie vor langer Zeit zerfallen
ist.
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische
Lesung, 02. Juni 2003
Mit: Judith van der Werfff, Justus Carrière,
Henry Meyer
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Johannes v. Westphalen
Produktion: drame Berlin
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Albertine
von Michel Tremblay (Kanada)
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Albertine ist an der Endstation ihres Lebens angekommen:
in einem kleinen und ungemütlichen Zimmer im Altenheim. Doch sie
hat keine Ruhe. In diesem Stück stehen sich fünf verschiedene
Albertine-Darstellerinnen gegenüber. Jedes Jahrzehnt ihres Lebens
tritt als eigene Person auf. Die 70-jährige Albertine begegnet ihren
jüngeren Gegenbildern mit äußerst gemischten Gefühlen.
Einige ihrer „Schwesterndoubles“ lieben sie abgöttisch,
andere wünschen ihr die Pest an den Hals. Alle zusammen porträtieren
sie eine zerrissene Existenz im Québec des letzten Jahrhunderts.
Michel Tremblay wurde 1942 in Montreal geboren. Sein Theaterstück
Les Belles–Soeurs (1965) gilt als der „Urknall“ des
modernen québecer Dramas. Bis heute prägt er wie kaum ein
anderer die literarische Landschaft des frankophonen Kanadas. Zu seinem
Werk zählen neben Theaterstücken auch Romane und autobiografische
Erzählungen.
Studiobühne Maxim Gorki Theater – live
– Hörspiel in Zusammenarbeit mit dem Saarländischen Rundfunk,
19. Mai 2003
Mit: Angelika Bartsch, Verena von Behr, Marita
Böhme, Christine Gloger, Ulrike Krumbiegel, Hanke Sevenich
Regie: Regina Getto
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Andreas Jandl
Produktion: drame Berlin
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Abschiebung
von François Clarinval (Frankreich)
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In François Clarinval's Stück Abschiebung
geht es um Polizeibeamte, deren tägliche Aufgabe es ist, Flüchtlinge
wieder in ihre Herkunftsländer zu bringen. Eine Dienstgruppe bereitet
sich mit ihrem Leiter auf die Ausweisung einer jungen Frau vor. Als Vollzugsbeamte
sind sie dem Befolgen von Anweisungen unterworfen. Wie viel Raum lassen
Vollzugsrichtlinien für Menschenfreundlichkeit? Kann Gewaltanwendung
zur Pflichterfüllung gerechtfertigt sein? Und was, wenn der Kollege
seine Position missbraucht, um seinen Rassismus auszuleben?
Abschiebung wurde im März 2002 am Royal Court Theater in London als
Lesung aufgeführt. Eine weitere Lesung ist im Juni 2003 in Brüssel
geplant.
François Clarinval wurde 1962 geboren. Er studiert zunächst
Schauspiel am Institut de Formation au Comédien-Animateur in Aix-en
Provence, bevor er in Belgien ein Studium der romanischen Philologie absolviert.
Nachdem er in der Compagnie La Ligne Brisée und am Théâtre
d'Oc drei Jahre als Schauspieler gearbeitet hat, ist er heute hauptsächlich
als Regisseur und Dramatiker tätig.
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische
Lesung, 14. April 2003
Mit: Sibylle Tormin, Matthias Bernhold, Henning
Bochert, Karim Chérif, Lorenz Claussen, Benjamin Hille, Stephan
Korves, Dietmar Obst, Martin Ontrop, Thomas Scharff, Thomas Schmidt, Herbert
Trattnigg
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Johannes v. Westphalen
Produktion: drame Berlin
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Das Echo der Stille
von Danielle Thibault (Kanada)
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Das Echo der Stille erzählt die Geschichte
einer Beziehung. Die Geschichte vom Ende einer Beziehung vielmehr. Eine
Geschichte, die man mit Worten vielleicht gar nicht erzählen kann.
Thibault erforscht in ihrem Text das Phänomen der Stille: als wohltuende
Ruhe und peinliches Schweigen, als Gedankenstrich zwischen zwei Sätzen,
als beruhigende Bestätigung oder ängstliche Frage. Das Ungesagte
erlangt neben dem Gesagten ebenbürtige Bedeutung. Und die Stille
meldet sich in den Pausen, Aussetzern und im plötzlichen Verstummen
lauthals zu Wort.
Danielle Thibault wurde 1959 in Québec geboren und arbeitet seit
1992 in der Kulturverwaltung der Stadt Montreal. Seit 1994 leitet sie
regelmäßig Theaterworkshops, arbeitet als Regisseurin im Kinder-
und Jugendtheater und betreut seit 1999 das jährliche Montrealer
Amateurtheaterfestival. Im Jahr 2001 schloss sie an der École supérieure
de théâtre in Montreal den Studiengang „szenisches
Schreiben“ ab. Ihr Text Das Echo der Stille wurde im Dezember 2002
mit dem Grand Prix d'excellence Georges Laoun ausgezeichnet.
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische
Lesung, 24. März 2003
Mit: Judica Albrecht, Yasmina Djaballa, Regina
Nitzsche, Schirin Sanaiha, Patrick von Blume, Thomas Scharff
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Andreas Jandl
Produktion: drame Berlin
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15 Sekunden
von François Archambault (Kanada)
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»Ich schrieb dieses
Stück in der Absicht, von vier Personen zu erzählen, die in
Liebesbeziehungen verwickelt sind, die sich gegenseitig durcheinander
bringen. Ich hatte nie den Eindruck, allein über das Leben eines
Behinderten zu schreiben. Ohne Mathieus Behinderung zu sehr hervorzukehren
oder verdrängen zu wollen, schildere ich eine Liebesgeschichte und
die Schwierigkeiten eines jeden, sein Leben zu leben, ohne zu viel Staub
zu fressen. Alles was ich wünsche ist, dass dieses Stück als
ganz »normales« Theaterstück gesehen wird.«
(François Archambault)
15 Sekunden wurde 1998 mit dem Preis des Generalgouverneurs von Kanada
ausgezeichnet. Die Uraufführung am Espace Go in Montreal gewann 1999
einen Preis als Entdeckung des Jahres, sowie die Auszeichnung als bestes
Stück.
François Archambault wurde 1968 geboren. 1993 schloss er sein Studium
an der École Nationale de Théâtre in Montréal
im Studiengang »Dramatisches Schreiben« ab. Zwischen 1989
und 1998 verfasste er insgesamt zwölf Theaterstücke von denen
mehrere bei der Soirée des Masques als bestes Stück nominiert
wurden. Zu seinen erfolgreichsten Werken zählen: Cul Sec, Les Gagnants,
Si la tendance se maintient … , Adieu Beauté und 15 Sekunden
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische
Lesung, 03. Feb. 2003
Mit: Judith van der Werff, Roman Leitner,
Henry Meyer, Martin Ontrop
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Johannes v. Westphalen
Produktion: drame Berlin
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Was Schreien heißt
von Joris Lacoste (Frankreich)
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Was Schreien heißt ist ein Text über
ein vom Krieg verwüstetes Land. Landschaften sind Trümmerfelder,
Häuser sind Ruinen, Menschen sind Flüchtlinge. Lacoste nähert
sich in seinem Stück denen, die nichts mehr besitzen außer
ihren Erinnerungen an den Krieg: Menschen ohne Heimat, auf der Flucht,
„die zurückweichen, die an nichts mehr glauben, die vom fahrenden
auto fallen, die in alle richtungen laufen, die nicht aufhören zu
reden, nicht mehr wissen wohin, die am straßenrand liegen und sagen
dass man sich keine sorgen machen muss“.
Joris Lacoste machte nach seinem Studium der Politikwissenschaften zunächst
Karriere als Gärtner, Nachhilfelehrer, Nachtwächter, Übersetzer,
Kellner, Pförtner und Fotomodell, bevor er zum Schreiben kam. Als
1997 der Radiosender France Culture seinen ersten Text Comment cela est-il
arrivé? als Hörspiel produzierte, wurde er über Nacht
als Autor entdeckt. Heute gehört er in Frankreich zu den bedeutendsten
Theaterautoren der jüngeren Generation.
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische
Lesung, 15. Jan. 2003
Mit: Judica Albrecht, Yasmina Djaballah, Joanne
Gläsel, Naomi Krauss, Anina Michalski, Schirin Sanaiha, Sibylle Tormin,
Judith van der Werff, Sabine Werner
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Johannes v. Westphalen,
Andreas Jandl
Produktion: drame Berlin
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Anne-Marie
von Philippe Minyana (Frankreich)
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Anne-Marie ist der Name einer typischen französischen
Großmutter. Philippe Minyana benennt nach ihr eine eher untypische
Vision der Hölle. Minyanas Hölle befindet sich in einem Landhaus
inmitten eines beschaulichen Dorfes im französischen Franche-Comté.
Das Haus, mit seinen vielen Kellern und Dachböden, ist geräumig
– ungemütlich geräumig. Drei Generationen hocken sich
hier mitsamt Großmutter tagtäglich auf der Pelle – und
haben blutige Gedanken im Sinn. Von der Dorfstraße aus beobachten
die Nachbarn durch eine halboffene Tür, was es zu sehen gibt …
Philippe Minyana wurde 1946 im französischen Besançon geboren.
Seit 1979 hat er mehr als dreißig Theatertexte verfasst und veröffentlicht.
Seine berühmtesten Werke sind unter anderem Sechs Zellen (1986),
Bestandsaufnahme (1988), Die Krieger (1991), Kurzdramen I (1995), Das
Totenhaus (1995) und Stücke (2001).
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische
Lesung, 09. Dez. 2002
Mit: Wicki Kalaitzi, Stephan Korves, Martin
Ontrop
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Andreas Jandl
Produktion: drame Berlin
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Die verlassenen Musen
von Michel Marc Bouchard (Kanada)
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Die verlassenen Musen gehört zu Bouchards
weltweit meistgespielten Werken. Es wurde in sechs Sprachen übersetzt
und von Robert Favreau für das Kino adaptiert. In Deutschland ist
das Stück bisher so gut wie unbekannt geblieben. Es erzählt
vom Wiedersehen der vier Geschwister Tanguay, deren Familiengeschichte
sich, zwanzig Jahre nachdem ihre Mutter sie verlassen hat, plötzlich
auf sonderbare Weise belebt. In der Abgeschiedenheit des hohen Nordens,
im Grenzland zwischen Vergangenheit und Gegenwart treffen vier mittlerweile
erwachsene Menschen aufeinander, die erkennen müssen, dass sie immer
Kinder ihrer Eltern sein werden.
Michel Marc Bouchard begann bereits als Jugendlicher für die Bühne
zu schreiben. Im Alter von 30 Jahren feierte er als Theater- und Drehbuchautor
auf internationaler Ebene seine ersten große Erfolge. Zu seinen
bekanntesten Stücken und Verfilmungen zählen: Les Feluettes
(engl. Lilies), Die Geschichte von Tekka, Die verlassenen Musen, Gefahrenzone
und Le voyage du couronnement (engl. The coronation voyage).
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische
Lesung, 17. Nov. 2002
Mit: Christina Große, Sibylle Tormin,
Patrick von Blume, Sabine Werner
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Produktion: drame Berlin
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Ende vom Lied
von Pascale Tison (Frankreich)
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Das Stück „Ende vom Lied“ ist
mit mehreren Preisen ausgezeichnet und wurde außer ins Deutsche
auch ins Niederländische und Englische übertragen. Tison wagt
sich in ihrem Text vor in den immergrünen Dschungel des Zwischenmenschlichen.
Mann trifft auf Frau, Frau trifft auf Mann, und wir sind mittendrin im
Dickicht der Zweisamkeit. Gefühle schwingen an, alte Wunden reißen
auf, im Unterholz lauert die Dreiecksbeziehung. Tisons Figuren schwitzen
unterm Tropenhelm und wollen nur noch raus hier. Aber das Gesetz des Dschungels
ist erbarmungslos.
Pascale Tison ist Theaterdozentin, Journalistin, Schauspielerin, Regisseurin
und natürlich Autorin. Außerdem arbeitet sie als Moderatorin
und Produzentin beim französischsprachigen Radio- und Fernsehsender
RTBF in Brüssel. Dort gestaltet sie unter anderem die seit 1995 erfolgreiche
wöchentliche Radiosendung „parole donnée“. Als
Autorin wurde sie im Jahre 1996 für ihr Stück „La chute
des âmes“ von der Province de Hainaut mit dem „Prix
Plisnier“ sowie dem „Prix Promotion Théâtre“
des Verlages Lansman ausgezeichnet. Im Folgejahr wurden ihr die beiden
Preise für „La rapporteuse (Ende vom Lied)“ erneut verliehen.
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische
Lesung, 16. Okt. 2002
Mit: Nicole Coulibaly, Anna Dramski, Justus
Carrière, Christian Olsen
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Andreas Jandl
Produktion: drame Berlin
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Fragmentation
von Eric Durnez (Belgien)
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Der mit vielen Preisen ausgezeichnete Autor Durnez
ist einer der erfolgreichs-ten und wichtigsten Dramatiker der jüngeren
Generation in Belgien. Sein Stück „Fragmentation“ erscheint
inhaltlich wie eine Splitterbombe. Es ist Krieg. Ein Verletzter, ein Körperrest
wird von beiden Kriegsparteien für sich beansprucht. Auf dem verwüsteten
Schauplatz kann niemand an ihm vorbei, ohne nicht zu-mindest auf eine
geistige Mine zu treten. Durnez ist nüchtern, prangert nicht an,
lehrt keine Moral. Er strickt ein Netz zwischen Menschen im Krieg, in
dem sie sich verfangen, aufgeben, verenden. In dieser Düsternis strahlt
Eric Durnez' Text, strahlt seine Sprache.
Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische
Lesung, 23. Sept. 2002
Mit: Judica Albrecht, Denise Gorzelanny, Sybille
Tormin, Björn Bugri, Justus Carrière, Tobias Junglas, Stephan
Korves, Martin Ontrop, Georg Prang und Thomas Scharff
Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Johannes v. Westphalen
Produktion: drame Berlin
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