Glückssträhne

ein SPIEL für 5000 Stadtbewohner, ein STÜCK für 5 Schauspieler und 100 Komparsen, ein FILM über 20 Glückssucher in 10 deutsch-sprachigen STÄDTEN

 

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»So glücklich wie ich, gibt es keinen Menschen unter der Sonne, rief er aus. Mit leichtem Herzen und frei von aller Last sprang er nun fort ...« (Grimm)

Premiere 27. Mai 2006 im Schauspiel Leipzig im Rahmen des Theater-Sport-Spektakels
HELDEN 06

Projekt GLÜCKSSTRÄHNE ist ein umfassend angelegtes Theater- und Dokumentarfilmprojekt unter Leitung der Berliner Künstlergruppe drame und der Filmakademie Baden Württemberg zum Thema GLÜCK.

GLÜCKSSTRÄHNE widmet sich der Sammlung und künstlerischen Darstellung persönlicher Glücks-geschichten von Menschen, die in großstädtischen Ballungszentren leben.

GLÜCKSSTRÄHNE nimmt Bezug auf das jedem bekannte Grimmsche Märchen »Hans im Glück« insbesondere auf den Schlusssatz: »So glücklich wie ich, gibt es keinen Menschen unter der Sonne, rief er aus. Mit leichtem Herzen und frei von aller Last sprang er nun fort ...« (Grimm)

Vor dem Hintergrund dieses Zitats beobachtet GLÜCKSSTRÄHNE die Glücksfähigkeit unserer Nach-Postmodernen-Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die geprägt ist durch globale Mobilität und einer allgemeinen Verunsicherung, durch Verknappung der Ressource Mensch auf dem Arbeitsmarkt und gleichzeitig steigender Renditen bei Großunternehmen, durch zunehmende sozialen Armut und einer anstehenden Übertragung einer Erbmasse von 2 Billionen Euro auf nachkommende Generationen, durch eine unübersehbare Vielfalt an Lebensentwürfen in einer offenen Gesellschaft bei gleichzeitigem Verschwinden ihrer solidarischen Kräfte.

Wie steht es um das persönliche GLÜCK? Wie hört sich das unbeschwerte Glück aus Grimms Märchen heute an, und wie können wir es vernehmen und vernehmbar machen? GLÜCKSSTRÄHNE folgt bei seiner Recherche diesen Fragen und ist dabei dem Zufallsprinzip unterworfen, wie das für Glücksspiele in der Regel der Fall ist. GLÜCKSSTRÄHNE recherchiert Glücksgeschichten nach einem einfachen, flächendeckenden Glückswürfelspiel.

GLÜCKSSTRÄHNE folgt keiner allgemeinen Glücksvorstellung bzw. -definition. Sie basiert ausschließlich auf der Tatsache, dass es nicht dasselbe Glück für jeden gibt und dement-sprechend unterschiedlichste und konkurrierende Glücksvorstellungen nebeneinander existieren.

GLÜCKSSTRÄHNE folgt einem gemeinsamen Anliegen in zwei unterschiedlichen, sich gegenseitig inspirierenden künstlerischen Ausdrucksformen: Theater und Film.


Darsteller/innen: Mitglieder aus dem Schauspielensemble des Schauspiels Leipzig

Regie: Johannes von Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger

Musikalische Leitung: Gereon Müller


Kamera: Armin Franzen, Roland Lang, Rainer Lipski (Filmakademie BW) und Ralf Hauenschild (Kameramann Leipzig).


Künstlerische Leitung:
drame Berlin, Filmakademie Baden-Württemberg


Ko-Produktion 2006: Schauspiel Leipzig und drame Berlin

Koproduktionspartner 2005 bis 2010:
in 2005 Schauspiel Stuttgart
in 2006 Schauspiel Leipzig
in 2007 Thalia Theater Hamburg (angefragt)
in 2007 Volksbühne Berlin (angefragt)
in 2008 Schauspiel Bochum (angefragt)
in 2008 Schauspiel Frankfurt (angefragt)
in 2009 Kammerspiele München
in 2009 Schauspiel Zürich
in 2010 Schauspiel Basel
in 2010 Volkstheater Wien


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Refugee Go Home

von Jean-Frédéric Paix (Frankreich)

 

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Refugee Go Home – Menschen fliehen. Menschen auf der Suche nach einem nicht näher bestimmten Ort, einem neuen Zuhause. Menschen bewegen sich als eine unkenntliche Masse, ein langer Zug, der durch Ortschaften, Trümmerfelder, Landschaften und Jahreszeiten treibt. Schemenhaft entstehen assoziative Landschaften von Krieg, Zerstörung, Flucht, Suche nach Heimat. Heimat verkörpert Sehnsucht. Diese Sehnsucht nach einem Zuhause entläßt die Figuren als getriebene, ortlose Menschen, deren Gemeinsamkeit in einer Frage liegt: Wo ist meine Heimat?


Tacheles Berlin – Theaterstück, 04. bis 12. Juni 2005

Mit: Edelgard Hansen, Andrea Hermann, Susanne Worch, Justus Carrière, Yann Grouhel, Christoph Krix, Andreas Schwankl

Regie: Johannes von Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Bühne: Michel von Matuschka
Kostüm: Xenia Buchmann
Musikalische Leitung: Michael Betzner
Licht: Urs Hildbrand
Ton: Afrim Parduzi
Regieassistenz: Anne-Pascale Deliou
Hospitanz: Melanie Mengel, Andonia Gischina

Produktion: drame berlin

Förderer: AF-Kulturstiftung, Deutsch-Französischen Kulturstiftung, Fond Darstellender Künste e.V.
Medienpartner: Theater der Zeit, Die Deutsche Bühne, Zitty, Die Tageszeitung, Freitag, EXBERLINER

 
 

Ohne Worte 21.4

von Jean-Frédéric Paix (Frankreich)

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Ohne Worte 21.4 beschreibt den Siegeszug von Sprache, der sich in der Durchdringung aller Lebensbereiche zeigt, und ihr Scheitern angesichts ihres inflationären Gebrauchs in einer medial gesteuerten und durchsetzten Informationsgesellschaft. Ohne Worte 21.4 wehrt sich gegen den überbordenden Wortschwall, den die Kommunikationsgesell-schaft täglich ausspuckt und unter dessen Last Sprache sich abnutzt und zunehmend verschwindet. Durch die Aneinanderkettung von Superlativen, die permanente Wiederholung, den vielfachen Gebrauch von Steigerungen, Schlagworten und Fachterminologie will Sprache zunehmend weniger informieren, vielmehr überwältigen. Unmerklich wandelt sich Kommunikation in Indoktrination. In Ohne Worte 21.4 entfaltet sich Sprache als ein subtiles Wirkungsmittel. Je unbewusster und selbstverständlicher der Einzelne sich der Sprache überlässt, desto mehr bestimmt sie dessen Denken und Fühlen, durchdringt sie sein Wesen.


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Inszenierung, 01. Juni 2004

Mit: Edelgard Hansen, Ellen Schieß, Romanus Fuhrmann, Andreas Schwankl und 100 Komparsen

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Bühne: Friedemann Felger, Johannes v. Westphalen

Produktion: drame Berlin

 
 

Gefangen im Schrott

von Fernando Bonassi (Brasilien)

 

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Gefangen im Schrott entwickelt sich als dialoghafte Anrufung eines weiblichen Dreigestirns (Mutter – Partnerin - Jungfrau Maria), das als Referenz für das Verlorene (Identität – Liebe - Spiritualität) vergeblich heraufbeschworen wird und abwesend bleibt. Der Protagonist ist eingezwängt im Wrack seines verunglückten Autos. Präsent ist allein der zerstörte Körper, der seine zersplitterte Identität widerspiegelt. Die Suche nach Einheit scheitert, die unter Schmerzen ausgehauchten Fragen verhallen unbeantwortet. Das Stück ist in seiner bedrückenden poetischen Rhythmik ein sprachlicher Spiegel für eine auswegslose Situation, in der sich das Individuum an der Schwelle zum neuen Jahrtausend vorfindet.

Fernando Bonassi, 1962 in Moóca - einem Arbeiterviertel von São Paulo - geboren, studierte Film und Kunst an der Universidade de São Paulo. In dieser Zeit machte er Bekanntschaft mit Jean-Claude Bernardet, Tata Amaral und Beto Brant, mit denen er in der Folge an verschiedenen Projekten zusammen arbeitete. Fernando Bonassi gibt seinem Talent weiten Raum: er schreibt Drehbücher, Theaterstücke, Gedichte, Erzählungen, Romane sowie Lyrik, die das Leben der Marginalisierten in der brasilianischen Megalopolis grell und hart ausleuchten. Er arbeitet für Film, Fernsehen, Theater und als Journalist. 1997/98 lebte Fernando Bonassi ein Jahr lang als Stipendiat des Künstlerprogramms des DAAD in Berlin. In Deutschland wurde er bekannt durch sein Stück „Apocalipse 1,11“, das vom Teatro da Vertigem aus São Paulo beim „Theater der Welt 2002“ als Eröffnungsstück aufgeführt wurde und ein Höhepunkt des Festivals war.


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische Lesung, 10. Mai 2004

Mit: Justus Carrière, Andreas Schwankl, Crisjan Zöllner

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Kaja Krajnik
Bühne: Johannes v. Westphalen

Produktion: drame Berlin

 
 

Nachtgefangen

von Michel Azama (Frankreich)

 

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Eine anbrechende Nacht vereint vier vereinzelte Menschen, eine Frau und drei Männer, in ihrer ausweglosen Suche nach Liebe und gelingendem Leben. Wie die Nacht das Tageslicht allmählich mit Dunkelheit umhüllt, legt sich um die Nachtgespräche der vier ein Schleier der Finsternis, in dem jede Aussicht auf Licht und damit auf Leben und Liebe erlischt. Auch noch der kleinste Funke Hoffnung in Gestalt eines Babys, auf das sich alle Lebens- und Liebessehnsüchte der Nachtgestalten vereinen, degeneriert zum Spielball skrupelloser Machtgelüste und Neidgefühle, die selbst den Tot des Kindes in Kauf nehmen. Zu guter letzt gibt es nur für das Baby einen Ausweg aus dieser Nacht in eine andere: sein Verkauf an einen wohlbetuchten Geschäftsmann zum Zweck des Überlebens. Menschlichkeit erweist sich hier als finstere Tat, die in der Nacht verharrt. Ein Morgengrauen gibt es nicht.

Michel Azama, 1947 in Katalonien geboren, ist, wie er selbst sagt in drei Sprachen zu Hause: Französisch, Katalanisch, Spanisch. Die Spuren hiervon finden sich in seiner Schreibe wieder. Nach seinem Studium der Literaturwissenschaften geht er nach Paris um Schauspieler zu werden. Er hat Unterricht bei Simon und Jacques Lecoq. Bald darauf erkennt er seine Affinität zum dramatischen Schreiben. In zwanzig Jahren schreibt er über zwanzig Stücke. Seine ganzen Stücke sind von Freien Theatern, wie auch von staatlichen Häusern gespielt worden. Azamas episches wie lyrisches Theater, in dem die Dichtung eng mit der Brutalität verknüpft ist und immer stört, will ein entschieden zeitgenössisches Theater sein. Es schöpft dabei aus unterschiedlichen Quellen: der eigenen Biographie, der Geschichte oder dem Alltagsgeschehen. Symptomatisch für sein Werk (auch wenn das Wort „Werk“ für den Autor ein absolutes Unwort ist) kann folgendes Zitat von ihm gelten: „Das Theater hat immer mit dem Politischen zu tun: es ist der Ort wo die Gemeinschaft sich über ihre eigene Beschaffenheit, Legitimität, Stärke und Schwäche befragt.“


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische Lesung, 19. April 2004

Mit: Ellen Schieß, Frank Brückner, Stephan Korves, Andreas Schwankl

Regie: Friedemann Felger
Dramaturgie: Johannes v. Westphalen
Bühne: Friedemann Felger, Johannes v. Westphalen

Produktion: drame Berlin

 
 

Being at home with Claude

von René-Daniel Dubois (Kanada)

 

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Ein Verhör. Der Tatbestand: Ein Mord. Er, ein junger Stricher, stellt sich der Polizei als Mörder. Außer dem Mord ist nichts aus ihm herauszubekommen, kein Name, kein Motiv. Die Logik und Psychologie des kriminalistischen Zugriffs versagen. Für den Inspektor bleibt ER unerreichbar. Das Verhör avanciert zu einem Bild der totalen Verständnislosigkeit zwischen Vollzugsbeamten und Täter, zwischen Norm und Abnorm, zwischen Ordnung und Chaos. Im Stricher manifestiert sich das Subversive, weil er außerhalb der bestehenden Ordnung liegt, nicht einholbar und damit eine Bedrohung ist. Als Mörder ist er der Fremde.

René-Daniel Dubois, geboren am 20. Juli 1955 in Montréal, studierte Schauspiel an der dortigen Ecole Nationale de Théâtre de Canada und am Institut Alain Knapp in Paris. Er arbeitet v. a. in Kanada als Autor und Übersetzer, Regisseur und Schauspieler. Zudem ist er als Dozent für szenisches Schreiben tätig. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen gehören neben Theaterstücken und Texten für Film und Rundfunk auch Erzählungen, Artikel und Übersetzungen. 1984 erhielt Dubois den Prix du Gouverneur général du Canada für sein Stück „Ne blâmez jamais les bédouins“.


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Halbinszenierung, 16. Feb. 2004

Mit: Romanus Fuhrmann, Stephan Korves, Sebastian Urzendowsky

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Bühne: Friedemann Felger, Johannes v. Westphalen
Übersetzung: Johannes v. Westphalen

Produktion: drame Berlin

 
 

Superhelden des Global Village

von Luis Mario Moncada (Mexiko)

 

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Wie beim Zappen durchs TV-Programm springt der Blick des Zuschauers zwischen unterschiedlichen Szenarien auf der Bühne hin und her. Sie zeigen vergangene Idole aus Sport, Musik und Politik samt ihrer Fan-Gemeinde: Ein wegen Vergewaltigung angeklagter Boxer, dessen nächsten Kampf sich einige Kumpel im Fernsehen anschauen wollen. Ein Rechtsanwalt, der die Klägerin Desiree mit zweifelhaften Mitteln dazu bringt, von ihren Forderungen abzulassen. Der Bassgitarrist Sid auf dem Weg in den Selbstmord mit seiner Freundin Nancy. Im Hintergrund eine Punkparty, während Fidel und Ernesto in Erinnerung an begangene Heldentaten schwelgen und ehemalige Anhänger sich um Dominogewinne genauso ernsthaft streiten wie um Politik. Die scheinbar willkürlichen Berührungen der Szenarien führen zu skurrilen Begegnungen. „Superhelden des Global Village“ ist ein radikaler Abgesang auf Idole und deren Ruhm.

Luis Mario Moncada, geb. 1963 in Hermosilla/Mexiko, ist vornehmlich als Autor und Dramaturg, aber auch als Schauspieler und Theaterwissenschaftler tätig. Seine Schauspielarbeit, in die er auch Multimedia-Ansätze einfließen lässt, entwickelte er in Richtung experimentelles Theater. Mit mehreren Auszeichnungen und nationalen Preisen in den Bereichen Neues Theater, Literatur und Dramaturgie gehört er zu den Protagonisten des zeitgenössischen Theaters in Mexiko.


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Halbinszenierung, 08. Dez. 2003

Mit: Anna Stieblich, Andreas Bisowski, Torsten Buchsteiner, Martin Clausen, Micha Krabbe, Roman Leitner, Henry Meyer, Martin Ontrop, Thomas Scharff, Axel Werner, Lovis Willenberg (DJ)

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Bühne: Friedemann Felger, Johannes v. Westphalen

Produktion: drame Berlin

 
 

Zéphira. Die Füße im Staub!

von Virginie Thirion (Belgien)

 

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Zéphira ist die Geschichte einer modernen Medea-Figur. Sie stammt aus Afrika, sie lebt in Europa, sie hat keine Papiere, sie arbeitet schwarz, sie ist Mutter von zwei Kindern. Sie ist voller Lebensenergie mit dem Mann an ihrer Seite, den sie Désir nennt. Wenn sich Désir, ihre Lebensfreude und das Glück ihres Herzens in Désert – eine stille tote Wüste – verwandelt, verwandelt sich auch Zéphira: Sie holt die Ernte ihrer Liebe ein. Drei Frauen nehmen stellvertretend das Schicksal Zéphiras’ an. Sie entwerfen ein Kaleidoskop dieser Figur: drei verschiedene Perspektiven auf einen Lebensweg; drei verschiedene Arten der Berichterstattung des Schicksals einer Fremden.

Virginie Thirion arbeitet wechselweise als Schauspielerin, Autorin, Regisseurin. Ihre dramatischen Arbeiten sind durchgängig aus den gesellschaftlichen Kontexten unserer Lebenswirklichkeit inspiriert und entwerfen ein artifizielles Gesellschaftsportrait. Nach der Veranstaltung findet ein Gespräch mit der Autorin statt.


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische Lesung, 27. Okt. 2003

Mit: Joanne Gläsel, Ghada Hammoudah, Kirsten Hartung, Lovis Willenberg (DJ)


Sophiensaele Berlin – Inszenierung, 29. Jan. 2004

Mit: Joanne Gläsel, Ghada Hammoudah, Kirsten Hartung, Lovis Willenberg (DJ)


Kleistforum Frankfurt/Od. – Inszenierung, 29. Juni 04

Mit: Maria Brendel, Tina Hoppe, Ellen Schieß, Lovis Willenberg (DJ)

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Bühne: Friedemann Felger, Johannes v. Westphalen

Produktion: drame Berlin

 
 

Der Paradiesgarten

von Jesús González Dávila (Mexiko)

 

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Schauplatz der Handlung ist die Millionenmetropole Mexico Stadt. Ein Moloch der Verschmutzung, der Aggression, des betörenden Lärms und der permanenten Vibration. Ein modernes Babel. Zwei junge Leute, Luisa und Leopoldo, wollen ihr entfliehen. Eine Nacht müssen sie noch ausharren. In einem schäbigen Hotel finden sie ein Zimmer. Ihr letztes Refugium vor dem ersehnten Ausbruch in die Freiheit. Doch die Stadt entlässt ihre Kinder nicht. Die billige Absteige mutiert zum „Garten des Grauens“. Luisa überlebt die Nacht nicht. Und Leopoldos Wahn, der sie in den Tod treibt, entlässt den Betrachter am Ende in eine merkwürdige Unsicherheit, ob das behauptete Geschehen nicht bloße Wahnvorstellung ist.

Jesús González Dávila (1940-2000) arbeitete vornehmlich als Autor, aber auch als Schauspieler und Regisseur. Seine dramatischen Arbeiten waren leitmotivisch von dem Ansatz geprägt, ein Theater zu suchen, das aufgrund der Wahrheit rau ist, das unbequem ist, weil es realistisch ist; ein Theater am Rande; abseits …


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische Lesung, 27. Okt. 2003

Mit: Judica Albrecht, Ellen Schieß, Johanna Schütze, Martin Ontrop, Alexander Sternberg

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Bühne: Friedemann Felger, Johannes v. Westphalen
Kamera: Chris Kremberg

Produktion: drame Berlin

 
 

Sag meiner Tochter ich fahr in Urlaub

von Denise Chalem (Frankreich)

 

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Im Kreislauf des Todes.
In einer Zelle treffen zwei Frauen aufeinander; außerhalb der Gefängnismauern wären sie sich nie begegnet. Verschlossenheit und Misstrauen dem Anderen gegenüber markieren ihr Verhältnis und kennzeichnen zugleich das Leben im Gefängnis. Diesem Diktum unterliegt ihre Beziehung. Absolute Gleichgültigkeit wandelt sich über harte Konfrontation in ambivalente Freundschaft. Wobei im Augenblick der größten Nähe die äußerste Distanz offenbar wird: der Tod. Entsprechend agieren die Frauen vor allem in der Domäne ihrer Handlungen, des nicht Gesagten und des Schweigens.
Im hermetischen System des Gefängnisses entzieht sich die Zeit der alltäglichen Gesetzmäßigkeit einer chronologisch ablaufenden Außenwelt. In der abgeschlossenen Innenwelt des Zellenlebens entsteht ein ausgedehntes Kontinuum, in dem Individualität, Identität, Liebe, Erinnerung und Tod vom Stigma der Beschleunigung befreit eine der Zeit enthobene Form des Daseins entstehen lassen, in der Tod und Leben changieren.

Denise Chalem ist nicht nur als Schauspielerin im Theater und Film bekannt, sondern ebenso als Dramatikerin. Für ihre Arbeit als Autorin wurde sie mit Prix Arletty und dem Prix des talents nouveaux SACD ausgezeichnet.


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische Lesung, 15. Sept. 2003

Mit: Cornelia Heyse, Franziska Hayner, Luzia Schelling, Wolf Dieter Panse

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Friedemann Felger
Bühne: Friedemann Felger, Johannes v. Westphalen

Produktion: drame Berlin

 
 

Der Bademeister

von Jacques-Pierre Amette (Frankreich)

 

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In „Der Bademeister“ erzählt Jacques-Pierre Amette die Geschichte von zwei Brüdern, Nicolas und Robert, die sich nach langer Zeit im Haus ihrer Eltern wiedertreffen. Nicolas, der ältere, ist verheiratet und hat sich im Ausland eine neue Existenz aufgebaut. Der jüngere Bruder Robert lebt allein im Haus der Eltern, das er dem Zerfall überlässt.

Der Besuch Nicolas scheint den Zusammenhalt der Familie wieder stärken zu wollen. Das Zusammensein der Brüder entwickelt sich jedoch zum Zweikampf, in dessen Verlauf alte Rechnungen beglichen werden und sich die wahren Absichten der Brüder offenbaren: Nicolas will Robert aus dem Haus der Eltern vertreiben. Robert möchte das Haus der Eltern verfallen lassen – so wie die Familie vor langer Zeit zerfallen ist.


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische Lesung, 02. Juni 2003

Mit: Judith van der Werfff, Justus Carrière, Henry Meyer

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Johannes v. Westphalen

Produktion: drame Berlin

 
 

Albertine

von Michel Tremblay (Kanada)

 

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Albertine ist an der Endstation ihres Lebens angekommen: in einem kleinen und ungemütlichen Zimmer im Altenheim. Doch sie hat keine Ruhe. In diesem Stück stehen sich fünf verschiedene Albertine-Darstellerinnen gegenüber. Jedes Jahrzehnt ihres Lebens tritt als eigene Person auf. Die 70-jährige Albertine begegnet ihren jüngeren Gegenbildern mit äußerst gemischten Gefühlen. Einige ihrer „Schwesterndoubles“ lieben sie abgöttisch, andere wünschen ihr die Pest an den Hals. Alle zusammen porträtieren sie eine zerrissene Existenz im Québec des letzten Jahrhunderts.

Michel Tremblay wurde 1942 in Montreal geboren. Sein Theaterstück Les Belles–Soeurs (1965) gilt als der „Urknall“ des modernen québecer Dramas. Bis heute prägt er wie kaum ein anderer die literarische Landschaft des frankophonen Kanadas. Zu seinem Werk zählen neben Theaterstücken auch Romane und autobiografische Erzählungen.


Studiobühne Maxim Gorki Theater – live – Hörspiel in Zusammenarbeit mit dem Saarländischen Rundfunk, 19. Mai 2003

Mit: Angelika Bartsch, Verena von Behr, Marita Böhme, Christine Gloger, Ulrike Krumbiegel, Hanke Sevenich

Regie: Regina Getto
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Andreas Jandl

Produktion: drame Berlin

 
 

Abschiebung

von François Clarinval (Frankreich)

 

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In François Clarinval's Stück Abschiebung geht es um Polizeibeamte, deren tägliche Aufgabe es ist, Flüchtlinge wieder in ihre Herkunftsländer zu bringen. Eine Dienstgruppe bereitet sich mit ihrem Leiter auf die Ausweisung einer jungen Frau vor. Als Vollzugsbeamte sind sie dem Befolgen von Anweisungen unterworfen. Wie viel Raum lassen Vollzugsrichtlinien für Menschenfreundlichkeit? Kann Gewaltanwendung zur Pflichterfüllung gerechtfertigt sein? Und was, wenn der Kollege seine Position missbraucht, um seinen Rassismus auszuleben?

Abschiebung wurde im März 2002 am Royal Court Theater in London als Lesung aufgeführt. Eine weitere Lesung ist im Juni 2003 in Brüssel geplant.

François Clarinval wurde 1962 geboren. Er studiert zunächst Schauspiel am Institut de Formation au Comédien-Animateur in Aix-en Provence, bevor er in Belgien ein Studium der romanischen Philologie absolviert. Nachdem er in der Compagnie La Ligne Brisée und am Théâtre d'Oc drei Jahre als Schauspieler gearbeitet hat, ist er heute hauptsächlich als Regisseur und Dramatiker tätig.


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische Lesung, 14. April 2003

Mit: Sibylle Tormin, Matthias Bernhold, Henning Bochert, Karim Chérif, Lorenz Claussen, Benjamin Hille, Stephan Korves, Dietmar Obst, Martin Ontrop, Thomas Scharff, Thomas Schmidt, Herbert Trattnigg

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Johannes v. Westphalen

Produktion: drame Berlin

 
 

Das Echo der Stille

von Danielle Thibault (Kanada)

 

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Das Echo der Stille erzählt die Geschichte einer Beziehung. Die Geschichte vom Ende einer Beziehung vielmehr. Eine Geschichte, die man mit Worten vielleicht gar nicht erzählen kann. Thibault erforscht in ihrem Text das Phänomen der Stille: als wohltuende Ruhe und peinliches Schweigen, als Gedankenstrich zwischen zwei Sätzen, als beruhigende Bestätigung oder ängstliche Frage. Das Ungesagte erlangt neben dem Gesagten ebenbürtige Bedeutung. Und die Stille meldet sich in den Pausen, Aussetzern und im plötzlichen Verstummen lauthals zu Wort.

Danielle Thibault wurde 1959 in Québec geboren und arbeitet seit 1992 in der Kulturverwaltung der Stadt Montreal. Seit 1994 leitet sie regelmäßig Theaterworkshops, arbeitet als Regisseurin im Kinder- und Jugendtheater und betreut seit 1999 das jährliche Montrealer Amateurtheaterfestival. Im Jahr 2001 schloss sie an der École supérieure de théâtre in Montreal den Studiengang „szenisches Schreiben“ ab. Ihr Text Das Echo der Stille wurde im Dezember 2002 mit dem Grand Prix d'excellence Georges Laoun ausgezeichnet.


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische Lesung, 24. März 2003

Mit: Judica Albrecht, Yasmina Djaballa, Regina Nitzsche, Schirin Sanaiha, Patrick von Blume, Thomas Scharff

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Andreas Jandl

Produktion: drame Berlin

 
 

15 Sekunden

von François Archambault (Kanada)

 

»Ich schrieb dieses Stück in der Absicht, von vier Personen zu erzählen, die in Liebesbeziehungen verwickelt sind, die sich gegenseitig durcheinander bringen. Ich hatte nie den Eindruck, allein über das Leben eines Behinderten zu schreiben. Ohne Mathieus Behinderung zu sehr hervorzukehren oder verdrängen zu wollen, schildere ich eine Liebesgeschichte und die Schwierigkeiten eines jeden, sein Leben zu leben, ohne zu viel Staub zu fressen. Alles was ich wünsche ist, dass dieses Stück als ganz »normales« Theaterstück gesehen wird.« (François Archambault)

15 Sekunden wurde 1998 mit dem Preis des Generalgouverneurs von Kanada ausgezeichnet. Die Uraufführung am Espace Go in Montreal gewann 1999 einen Preis als Entdeckung des Jahres, sowie die Auszeichnung als bestes Stück.

François Archambault wurde 1968 geboren. 1993 schloss er sein Studium an der École Nationale de Théâtre in Montréal im Studiengang »Dramatisches Schreiben« ab. Zwischen 1989 und 1998 verfasste er insgesamt zwölf Theaterstücke von denen mehrere bei der Soirée des Masques als bestes Stück nominiert wurden. Zu seinen erfolgreichsten Werken zählen: Cul Sec, Les Gagnants, Si la tendance se maintient … , Adieu Beauté und 15 Sekunden


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische Lesung, 03. Feb. 2003

Mit: Judith van der Werff, Roman Leitner, Henry Meyer, Martin Ontrop

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Johannes v. Westphalen

Produktion: drame Berlin

 
 

Was Schreien heißt

von Joris Lacoste (Frankreich)

 

Was Schreien heißt ist ein Text über ein vom Krieg verwüstetes Land. Landschaften sind Trümmerfelder, Häuser sind Ruinen, Menschen sind Flüchtlinge. Lacoste nähert sich in seinem Stück denen, die nichts mehr besitzen außer ihren Erinnerungen an den Krieg: Menschen ohne Heimat, auf der Flucht, „die zurückweichen, die an nichts mehr glauben, die vom fahrenden auto fallen, die in alle richtungen laufen, die nicht aufhören zu reden, nicht mehr wissen wohin, die am straßenrand liegen und sagen dass man sich keine sorgen machen muss“.

Joris Lacoste machte nach seinem Studium der Politikwissenschaften zunächst Karriere als Gärtner, Nachhilfelehrer, Nachtwächter, Übersetzer, Kellner, Pförtner und Fotomodell, bevor er zum Schreiben kam. Als 1997 der Radiosender France Culture seinen ersten Text Comment cela est-il arrivé? als Hörspiel produzierte, wurde er über Nacht als Autor entdeckt. Heute gehört er in Frankreich zu den bedeutendsten Theaterautoren der jüngeren Generation.


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische Lesung, 15. Jan. 2003

Mit: Judica Albrecht, Yasmina Djaballah, Joanne Gläsel, Naomi Krauss, Anina Michalski, Schirin Sanaiha, Sibylle Tormin, Judith van der Werff, Sabine Werner

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Johannes v. Westphalen, Andreas Jandl

Produktion: drame Berlin

 
 

Anne-Marie

von Philippe Minyana (Frankreich)

 

Anne-Marie ist der Name einer typischen französischen Großmutter. Philippe Minyana benennt nach ihr eine eher untypische Vision der Hölle. Minyanas Hölle befindet sich in einem Landhaus inmitten eines beschaulichen Dorfes im französischen Franche-Comté.
Das Haus, mit seinen vielen Kellern und Dachböden, ist geräumig – ungemütlich geräumig. Drei Generationen hocken sich hier mitsamt Großmutter tagtäglich auf der Pelle – und haben blutige Gedanken im Sinn. Von der Dorfstraße aus beobachten die Nachbarn durch eine halboffene Tür, was es zu sehen gibt …

Philippe Minyana wurde 1946 im französischen Besançon geboren. Seit 1979 hat er mehr als dreißig Theatertexte verfasst und veröffentlicht. Seine berühmtesten Werke sind unter anderem Sechs Zellen (1986), Bestandsaufnahme (1988), Die Krieger (1991), Kurzdramen I (1995), Das Totenhaus (1995) und Stücke (2001).


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische Lesung, 09. Dez. 2002

Mit: Wicki Kalaitzi, Stephan Korves, Martin Ontrop

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Andreas Jandl

Produktion: drame Berlin

 
 

Die verlassenen Musen

von Michel Marc Bouchard (Kanada)

 

Die verlassenen Musen gehört zu Bouchards weltweit meistgespielten Werken. Es wurde in sechs Sprachen übersetzt und von Robert Favreau für das Kino adaptiert. In Deutschland ist das Stück bisher so gut wie unbekannt geblieben. Es erzählt vom Wiedersehen der vier Geschwister Tanguay, deren Familiengeschichte sich, zwanzig Jahre nachdem ihre Mutter sie verlassen hat, plötzlich auf sonderbare Weise belebt. In der Abgeschiedenheit des hohen Nordens, im Grenzland zwischen Vergangenheit und Gegenwart treffen vier mittlerweile erwachsene Menschen aufeinander, die erkennen müssen, dass sie immer Kinder ihrer Eltern sein werden.

Michel Marc Bouchard begann bereits als Jugendlicher für die Bühne zu schreiben. Im Alter von 30 Jahren feierte er als Theater- und Drehbuchautor auf internationaler Ebene seine ersten große Erfolge. Zu seinen bekanntesten Stücken und Verfilmungen zählen: Les Feluettes (engl. Lilies), Die Geschichte von Tekka, Die verlassenen Musen, Gefahrenzone und Le voyage du couronnement (engl. The coronation voyage).


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische Lesung, 17. Nov. 2002

Mit: Christina Große, Sibylle Tormin, Patrick von Blume, Sabine Werner

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl

Produktion: drame Berlin

 
 

Ende vom Lied

von Pascale Tison (Frankreich)

 

Das Stück „Ende vom Lied“ ist mit mehreren Preisen ausgezeichnet und wurde außer ins Deutsche auch ins Niederländische und Englische übertragen. Tison wagt sich in ihrem Text vor in den immergrünen Dschungel des Zwischenmenschlichen. Mann trifft auf Frau, Frau trifft auf Mann, und wir sind mittendrin im Dickicht der Zweisamkeit. Gefühle schwingen an, alte Wunden reißen auf, im Unterholz lauert die Dreiecksbeziehung. Tisons Figuren schwitzen unterm Tropenhelm und wollen nur noch raus hier. Aber das Gesetz des Dschungels ist erbarmungslos.

Pascale Tison ist Theaterdozentin, Journalistin, Schauspielerin, Regisseurin und natürlich Autorin. Außerdem arbeitet sie als Moderatorin und Produzentin beim französischsprachigen Radio- und Fernsehsender RTBF in Brüssel. Dort gestaltet sie unter anderem die seit 1995 erfolgreiche wöchentliche Radiosendung „parole donnée“. Als Autorin wurde sie im Jahre 1996 für ihr Stück „La chute des âmes“ von der Province de Hainaut mit dem „Prix Plisnier“ sowie dem „Prix Promotion Théâtre“ des Verlages Lansman ausgezeichnet. Im Folgejahr wurden ihr die beiden Preise für „La rapporteuse (Ende vom Lied)“ erneut verliehen.


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische Lesung, 16. Okt. 2002

Mit: Nicole Coulibaly, Anna Dramski, Justus Carrière, Christian Olsen

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Andreas Jandl

Produktion: drame Berlin

 
 

Fragmentation

von Eric Durnez (Belgien)

 

Der mit vielen Preisen ausgezeichnete Autor Durnez ist einer der erfolgreichs-ten und wichtigsten Dramatiker der jüngeren Generation in Belgien. Sein Stück „Fragmentation“ erscheint inhaltlich wie eine Splitterbombe. Es ist Krieg. Ein Verletzter, ein Körperrest wird von beiden Kriegsparteien für sich beansprucht. Auf dem verwüsteten Schauplatz kann niemand an ihm vorbei, ohne nicht zu-mindest auf eine geistige Mine zu treten. Durnez ist nüchtern, prangert nicht an, lehrt keine Moral. Er strickt ein Netz zwischen Menschen im Krieg, in dem sie sich verfangen, aufgeben, verenden. In dieser Düsternis strahlt Eric Durnez' Text, strahlt seine Sprache.


Studiobühne Maxim Gorki Theater – Szenische Lesung, 23. Sept. 2002

Mit: Judica Albrecht, Denise Gorzelanny, Sybille Tormin, Björn Bugri, Justus Carrière, Tobias Junglas, Stephan Korves, Martin Ontrop, Georg Prang und Thomas Scharff

Regie: Johannes v. Westphalen
Dramaturgie: Andreas Jandl
Übersetzung: Johannes v. Westphalen

Produktion: drame Berlin